„Geht ein Stück des Weges mit mir“
Andreas Derntl. Darum kandidiere ich für ein Amt, das auch anders funktionieren wird.
Es gibt Amtsbegriffe, die sind irgendwie aus der Zeit gefallen. Bürgermeister ist für mich so ein Wort. Wir sind heutzutage nicht mehr Bürger, die sich von Nicht-Bürgern abheben, sondern wir alle sind gleichrangige und gleichwertige Menschen, die in unserer Gemeinde gut miteinander leben sollen. Zum anderen brauchen wir in der Leitung einer Gemeinde heutzutage auch keinen Meister, der sich über andere stellt. Die „Ortskaiser“ alter Prägung haben ausgedient.
Dass ich heuer, am 26. September, dennoch als Kandidat der ÖVP für dieses Amt ins Rennen gehe, hat viel mit meiner eigenen Geschichte und meinen Vorstellungen für ein modernes St. Georgen/Gusen zu tun. Und ich merke, dass diese Vorstellung und mein Verständnis von diesem Amt, von sehr vielen geteilt wird. Bürgermeister zu sein, ist nicht nur eine Frage von Kompetenz, sondern auch des Stils. Der Zuspruch, den ich in meiner Herangehensweise seit längerem von vielen Seiten erleben darf, geht dabei weit über die Grenzen der ÖVP hinaus. Weil es andere mir zutrauen, traue ich es mir auch selbst zu.
Ich kenne St. Georgen/Gusen, sowie die meisten: als Einwohner, der hier aufgewachsen und hier zur Schule gegangen ist. Aber auch als einer der hier seine Ausbildung gemacht hat. Ich kenne den Gemeindebetrieb nicht nur von außen, sondern auch von innen, weil ich 19 Jahre Teil der Gemeindeverwaltung war, ehe ich als Softwaretechniker den Schritt in die Privatwirtschaft und schließlich in die Selbstständigkeit gemacht habe. Die Menschen, die mir wichtig sind, leben in St. Georgen/Gusen, allen voran meine Familie. Meine Kinder, die hier selbst die Schule besuchten und in verschiedenen Vereinen mehr oder weniger aktiv sind, meine Frau, die als selbstständige Logopädin im Ort ihre Praxis betreibt und vielen Menschen hilft. Meine Eltern, Geschwister und Freunde.
Es waren die vielfältigen Erfahrungen in und mit der Gemeinde, die mich vor einigen Jahren dazu bewogen haben, selbst in die Gemeindepolitik einzusteigen. Sehr bewusst für die ÖVP, die es in St. Georgen/Gusen gegen eine jahrzehntelange SPÖ-Absolute nie leicht hatte. Aber für mich geht es hier nicht um den angenehmen Weg, sondern um den richtigen. Denn meine Überzeugung war und ist, dass die Leitung einer Kommune wie der unseren, auch anders möglich sein muss. Bürgernäher. Partizipativer. Weniger parteipolitisch getrieben, als wir das in den letzten Jahren erlebt haben.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich das auch so meine. Ich anerkenne, dass sich die Sozialdemokraten in den letzten 50 Jahren unbestritten um St.Georgen/Gusen verdient gemacht haben. Auch der bisherige Bürgermeister Erich Wahl hat sich vor allem um die bauliche Infrastruktur sehr erfolgreich bemüht. Viele sprechen mich aber darauf an, dass ihnen die aufdringliche, parteipolitische Inszenierung dabei stört. Das übertrieben rasche Wachstum um jeden Preis – und sei es auch zu Lasten der Lebensqualität.
Fakt ist, dass wir in den letzten sechs Jahren wieder um mehr als 10 % gewachsen sind. Ich freu mich für und über jede und jeden, der in St. Georgen/Gusen seine Heimat findet. Aber wir müssen unsere Ziele neu definieren. Wir brauchen wieder mehr Raum, Zeit und Gespür für einander. Das lässt sich nicht betonieren, das muss wachsen.
Darum kandidiere ich für das Amt des Bürgermeisters. Nicht, weil ein neuer Meister den anderen ablösen soll, sondern weil es neue Ideen, neue Zugänge, neue Formate des Miteinanders für eine lebenswerte Zukunft in St.Georgen/Gusen braucht.
Dafür ersuche ich alle St. Georgenerinnen und St. Georgener unabhängig von ihrer bisherigen parteipolitischen Präferenz um Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl 2021. Als ÖVP-Kandidat zitiere ich da mit Bruno Kreisky gerne einen SPÖ Granden alter Tage: „Gehen Sie ein Stück des Weges mit uns“. Bringen wir gemeinsam die Gemeindepolitik bei uns ins 21. Jahrhundert.
Euer
Andreas Derntl